Der Treuhänder

China: Ein großes Risiko für Unternehmungen

Kommt es zu China befinden sich die meisten Unternehmungen bei Alice im Wunderland. Ihnen ist schlichtweg nicht bewusst mit wem sie es dort zu tun haben. Anders kann ihr Verhalten wohl nicht erklärt werden, denn jegliches Engagement innerhalb Chinas ist mit unüberschaubaren Risiken verbunden. Risiken welche unabsehbare Konsequenzen für die Unternehmungen und ihre Angestellten beinhalten.

Rechtsrisiko innerhalb Chinas

Als erstes sollte man hier festhalten das China ein Land ist, welches sich unter der Kontrolle einer Maoistisch-Leninistischen Partei befindet. Einfach gesagt es ist eine Diktatur, die durch Gesetz herrscht. Ein Gesetz welches willkürlich durch die Partei angewandt und geändert wird. Auch rückwirkend.

Es ist eine Maoistisch-Leninistisch geprägte Diktatur, das bedeutet nichts anderes, als dass die Vorstellung von Privateigentum im Europäischen bzw. Angelsächsischen Verständnis nicht existiert. Jegliches Eigentum kann dort von heute auf morgen konfisziert und oder umverteilt werden. Die Kommunistische Partei gibt es und die Kommunistische Partei nimmt es.

Nicht nur das Produktivkapital ist diesem Risiko ausgesetzt, sondern auch die Gewinne. Es ist wahrscheinlich eine übliche Maßnahme in China, dass die von ausländischen Unternehmungen erwirtschafteten Gewinne im Land zu verbleiben haben. Entweder auf einem Bankkonto geparkt oder sie werden reinvestiert, jedoch ist keine Repatriierung der Gewinne vorgesehen. Diese Maßnahmen sollen nicht nur Unternehmungen aus dem Mittelstand treffen, sondern auch große Internationale Konzerne aus Europa, Amerika und Japan. Gerüchten zufolge konnten seit 2015 von westlichen Investoren keine nennenswerte Summen mehr repatriiert werden, wie Robert Spalding in seinem Buch Stealth War dargelegt hat.

Und die Zeiten werden nicht besser, sie werden härter.

Nicht nur die in dem verlinkten Artikel beschriebenen Vorkommnisse sollten beachtet werden, sondern auch die Punkte des folgenden Artikels.

Es ist äußerst gefährlich geworden in China Geschäfte zu machen. Insbesondere, wenn man US Amerikaner, Kanadier oder Australier ist. An dieser Stelle sollten sich die europäischen Unternehmer und Manager nicht denken, dass das nur auf die genannten Nationalitäten beschränkt bleiben wird. Das Verhältnis zwischen den westlichen Demokratien und China wird sich nicht mehr verbessern, vielmehr beständig erodieren. Und es ist hier nicht das Verhalten der westlichen Staaten welches dazu führt, es ist die Kommunistische Partei Chinas welche die Abkopplung initiiert hat. Schon im Jahr 2013 wurde im Dokument 9 festgehalten, dass die Werte und das demokratische System des Westens eine direkte Gefahr für die Partei darstellen. Die KPCh hatte die Wahl zwischen Reformen, Änderung der Internationalen Regeln und oder der Abkopplung von der Internationalen Ordnung.

Sie haben sich Eindeutig für die beiden letzten Punkte entschieden. Nicht nur, dass sie Staaten welche sie als schwach wahrnehmen äußerst undiplomatisch bedrängen, sodass sie nach ihren Wünschen handeln. In vielen Ländern ist auch ein seit mehreren Jahrzehnten aufgebautes Netzwerk aktiv, um die Demokratischen Länder von Innen heraus auszuhöhlen und ihr Handeln zu modellieren. Hier will ich nur kurz auf die Arbeiten von Sinopsis, Prof. Anne-Marie Brady (2017 Magic Weapon), Christopher Balding und die verschiedenen Parlamentsberichte hinweisen, in denen die Werkzeuge der Beeinflussung und deren Verbreitung aufgezeigt werden.

Risiko durch die Abkopplung Chinas vom Internationalen System

Die Partei wird weiterhin die heimischen Märkte abschotten und sogar bisherige Reformen zurückdrehen. Es ist eine Frage des eigenen Überlebens, denn die Mehrheit der unterdrückten Bevölkerung findet in den ineffizienten Staats eigenen Betrieben ihre Arbeit. Das wird natürlich nicht gut aufgenommen in Europa und den USA. Deshalb sind an dieser Stelle zukünftig weitere Zollschranken, Regularien und Sanktionen zu erwarten.

https://der-treuhaender.com/2019/11/28/executive-order-13873-us-department-of-commerce-legt-los/

Besonders die Unterdrückung der Uighuren und anderer ethnischer und religiöser Minderheiten, wird der Partei und mit ihnen Assoziierten Unternehmen auf die Füße fallen.

Hier muss sich jede Unternehmung fragen:

1. Haben wir Aktivitäten in Xinjiang?

2. Wenn ja, sind wir auf irgendeine Art und Weise mit den dort durchgeführten Maßnahmen, wie z.B. die Konzentrationslagern oder Überwachungssystemen verbunden?

Und selbst wenn man die zweite Frage mit nein beantworteten kann, sollte man es sich genau überlegen, denn hier sind weitreichende Maßnahmen der Weltgemeinschaft zu erwarten. Allein eine Anhörung im US Kongress könnte äußerst unangenehm werden für Unternehmungen und ihre Manager, ganz zu schweigen von der Anwendung des Magnitsky Acts oder anderer Gesetze. Im besten Fall wäre es ein PR Gau mit dem damit verbundenen Schaden an der Marke, im schlimmsten Fall kann es das Aus der Unternehmung bedeuten.

Und selbst wenn sich die Aktivitäten der Unternehmung nicht in Xinjiang befinden besteht die schon oben angesprochene Gefahr der nicht vorhandenen Eigentumsrechte.

Die Abkopplung wird von Seiten Chinas betrieben und auch weiter fortgesetzt.

Irgendwann ist ein Punkt erreicht, an dem die Partei alle ausländischen Fabriken in Staatshand überführen wird, da die Beziehungen zu den Demokratischen Staaten nicht weiter erodieren können.

Wie das China Tribunal festgestellt hat, handelt es sich hier um einen kriminellen Staatsapparat.

205. However, this much can be said and it is, again, no pleasure for the Tribunal to be saying it not least because it may be an observation Long overdue from responsible governments. In the wonderful, diverse, cultured land of China where, today, the PRC and the CCP may be involved in many more areas of life than is the case in some other countries, any who interact in any substantial way with the PRC including: Doctors and medical institutions; Industry, and businesses, most specifically airlines, travel companies, financial services businesses, law firms and pharmaceutical and insurance companies together with individual tourists, Educational establishments; Arts establishments should now recognise that they are, to the extent revealed above, interacting with a criminal state.

Quelle: China Tribunal

Insgesamt überwiegen die Risiken jeglichen Vorteil den man mit einem China Engagement zur Zeit erzielen kann. Das wird wohl auch solang anhalten bis die Kommunistische Partei Chinas ihr Ende findet.

Update 31.08.2021: Konkretes Beispiel welches Schicksal wahrscheinlich alle ausländischen Unternehmungen innerhalb Chinas ereilen wird

https://semianalysis.substack.com/p/the-semiconductor-heist-of-the-century

Eine Antwort auf „China: Ein großes Risiko für Unternehmungen“

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