Positives aus der Welt
Agrar Sektor in Indien:
Liberalisierung des Agrarmarktes in Indien – Quelle: https://asia.nikkei.com/Politics/Indian-government-to-scrap-contentious-farm-laws
Mittlerer Osten:
Oman sieht die Chance am neuen alten Handelsknoten partizipieren zu können. Hier geht es um die Handelsroute und Wertschöpfungskette zwischen Europa und Indien, bei der die Abraham Nations die zentrale Schnittstelle darstellen. – Quelle: https://english.aawsat.com/home/article/3318881/oman%E2%80%99s-asyad-seeks-offers-interest-expanding-suwaiq-port
Zwischen Jordanien und Israel kam es zu einem wichtigen Übereinkommen, welches darauf hindeutet, dass sich die Zusammenarbeit zwischen den beiden Staaten vertiefen wird.
Litauen:
Eröffnung der Taiwanesischen Vertretung in Litauen. – Quelle:
9 Axiome der Realen Ökonomie
Die Reale Ökonomie, wie ich sie nennen will, wurde von @Ektrit auf Twitter unter der Namensgebung #krisonomics formuliert. Um selbst ein besseres Verständnis zu erlangen werde ich die Axiome der Realen Ökonomie in diesem Beitrag wiedergeben. Manche der folgenden Punkte habe ich in vorhergehenden Blogposts schon einmal näher beleuchtet, sodass ich mich hier nur auf deren Zusammenführung beschränken möchte. Erst in noch erscheinenden Beiträgen werde ich die bisher ausstehenden Punkte näher erörtern. Zusätzlich möchte ich anmerken, dass die folgende Auflistung der Axiome nicht vollständig ist und mit der Zeit erst noch komplettiert werden muss.
- Geld = Handelsungleichgewicht
- Gewinn = Umsatz – Kosten
- Inflation = Knappheit an Gütern
- Deflation = Überangebot an Gütern
- Der Preis eines Gutes ist ein Signal
- Damit etwas produziert werden kann müssen zwei Dinge gleichzeitig existieren a) der Wille zur Arbeit und b) die Bereitstellung von Produktionsmitteln! Beides beruht auf Freiwilligkeit und kann nicht erzwungen werden.
- Nur dort wo Güter produziert werden, können diese verteilt und umverteilt werden.
- Wieviel innerhalb einer Gesellschaft verteilt und umverteilt werden kann ist definiert durch die Produktion von Gütern pro Stunde.
- Die Produktion von Gütern pro Stunde steht im direkten Zusammenhang mit der beständig und kostengünstig zur Verfügung stehenden Energie.
Zur Namensgebung:
Aufgrund der Mängel die die seit Jahren praktizierte Ökonomie hat denke ich, dass es wichtig ist sich zu den Model basierten Wirtschaftswissenschaften abzugrenzen. Die Modellastigen Wirtschaftswissenschaften sind in meinen Augen mit der Zeit durch Partikularinteressen korrumpiert worden und nur all zu oft wird die Analyse am persönlichen Wunsch oder dem des Auftraggebers orientiert. Deshalb denke ich, dass die Abgrenzung wichtig und die Namensgebung passend ist.
Vorausgegangene Blogposts:
- Das natürliche Verhalten des Menschen prägt die Wirtschaft
- Das Inflationsgespenst
- Was bedeutet Wohlstand?
Zu guter Letzt möchte ich Sie liebe Leser dazu ermuntern in den Kommentaren eigene Gedanken dazu zu äußern und vielleicht Ergänzungen zu formulieren.
Was bedeutet Wohlstand?
Was bedeutet Wohlstand für eine Gesellschaft? Dieser Frage möchte ich hier kurz nachgehen und denke, dass es wohl das Beste ist, zuerst einmal zu definieren was denn eine Wohlstandsgesellschaft ausmacht.
Eine Wohlstandsgesellschaft existiert,
- wenn die große Mehrheit der Mitglieder einer Gesellschaft beim Einkauf von Grundnahrungsmitteln nicht jeden Cent zweimal umdrehen muss.
- wenn die Mehrheit der Bürger nicht darüber nachdenken muss wie und oder ob die Energie Rechnung am Ende des Monats bezahlt werden kann.
Wohlstand herrscht, wenn eine Gesellschaft in einem Materiellen Überfluss lebt. Der Überfluss wiederum steigt mit der zur Verfügung stehenden Energie. Auf diese Schlussfolgerung kann man kommen, wenn man sich die Entwicklung der verschiedenen Länder der Erde anschaut. Arme Länder sind besonders durch Energiearmut gekennzeichnet.
- Wohlstand ist Überfluss, Armut ist Knappheit. Beides wird definiert durch den Output per Hour einer Volkswirtschaft.
- Die Produktion von Gütern pro Stunde steht im direkten Zusammenhang mit der beständig kostengünstig zur Verfügung stehenden Energie.
- Nur dort wo etwas produziert wird, kann auch etwas verteilt werden.
- Fällt also der Output innerhalb eines definierten Zeitraums, so kann weniger, nicht mehr verteilt werden. Dieser Umstand kann nicht durch Geld gelöst werden, sondern nur durch Produktivitätssteigerungen.
Steigt der Output per Hour so kann innerhalb einer Gesellschaft mehr verteilt und umverteilt werden. Sinkt dieser hat das schnell dramatische Auswirkungen auf eine Gesellschaft. Die Auswirkungen einer sinkenden Produktion von Gütern pro Stunde sind wesentlich gravierender, als wenn die Produktion von Gütern pro Stunde zunimmt. Damit sollte einem auch klar sein, dass Geld an sich keinen Wohlstand darstellt. Kann also zum Beispiel pro Stunde nur ein Gut hergestellt werden, so kann auch nur eines verteilt werden, egal wieviel Geld vorhanden ist.
- Geld kann nicht konsumiert werden!
- Der Preis eines Gutes ist ein Signal!
- Steigt der Preis eines Gutes, ist das ein Signal, dass die Verfügbarkeit des Gutes abnimmt, nicht zunimmt! Es bedeutet Knappheit, welche sich zuerst darin manifestiert, dass sich die Bürger weniger leisten können. Der Überfluss nimmt ab und damit der Wohlstand einer Gesellschaft.
Positive Entwicklungen im Mittleren Osten
Chaos ist eine Leiter. Das seit 2020 herrschende Chaos verdeckt das Licht. Die positiven Entwicklungen werden so nicht wahrgenommen, doch sie existieren. Neben dem Wahlausgang in Israel und der damit einhergehenden Regierungsbeteiligung der Israelischen Araber ist noch etwas wesentlich bedeutenderes geschehen. Im Mittleren Osten geschah etwas, was kaum für möglich gehalten wurde und noch vielerorts ignoriert wird. Mit den Abraham Accords kam der Startschuss zur Normalisierung der Verhältnisse zwischen den Arabischen Staaten und Israel.
Timeline der Normalisierungsabkommen:
- August 2020: Übereinkunft und Vertrag zwischen Israel und den Vereinigten Arabsichen Emiraten und Bahrain. Hinter der Namensgebung Abraham Accords stehen die folgenden zwei Verträge: Israel – United Arab Emriates normalization agreement & Bahrain – Israel normalization agreement.
- Oktober 2020: Israel – Sudan normalization agreement
- Dezember 2020: Israel Morocco normalization agreement
Was noch fehlt ist ein offizielles Abkommen zwischen Israel und Saudi-Arabien. Ein Hindernis für Saudi-Arabien wird wahrscheinlich die Innenpolitik sein. Weder der Saudische Staat, noch das Königshaus sind ein Monolith, sondern es existieren Fraktionen mit unterschiedlichen Interessen, die gegeneinander abgewogen werden müssen. Zusätzlich kam hier die US Präsidentschaftswahl dazwischen und es kann davon ausgegangen werden, dass die aktuelle US Regierung Biden einer Normalisierung der Beziehungen entgegensteht. Der Grund hierfür ist wahrscheinlich der Wunsch der Regierung Biden die Normalisierung zwischen Israel und Saudi-Arabien mit der Palästinenser Frage zu verknüpfen.
In meinen Augen ist es ein recht naiver Wunsch, da Hamas und Fatah bisher keinen Willen zeigen für Frieden zu Sorgen, er würde wohl auch ihren eigenen Interessen entgegenstehen. Der Großteil der zur Verfügung gestellten Internationalen Geldmittel fließt Jahr für Jahr in ihre Raketen Arsenale und nicht in die Verbesserung der Lebensumstände im Gazastreifen oder dem Westjordanland. Weder Hamas noch Fatah haben ein Interesse an einem friedlichen Verhältnis mit Israel, da sie so ihre eigene Macht- und Wirtschaftsstellung unterminieren würden.
Egal wie, die bisher getroffenen Übereinkünfte haben eine neue Dynamik in der Region entfacht, sodass neue alte Handelswege ermöglicht werden. Der Handel zwischen den Arabischen Staaten und Israel wird so gefördert. Eine Entwicklung die sich schon jetzt in den Statistiken zeigt. Auch wird es offensichtlich das Israel, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate ein ernsthaftes Interesse daran haben einen neuen alten Handelsknotenpunkt zwischen Indien und Europa zu errichten. Sollte dieser Versuch von Erfolg gekrönt sein, es wäre die Rückkehr eines alten Handelsknoten, der schon zuvor über Jahrhunderte eine Schnittstelle zwischen dem Mittelmeerraum und der Indopazifik-Region war.
Eine solche Entwicklung fällt nicht einfach so vom Himmel, sondern man kann davon ausgehen, dass diese Ausrichtung schon seit Jahren vorbereitet wird und es wahrscheinlich ein Bestandteil der Globalisierung a la Carte ist. Bei dieser Neuausrichtung spielt auf der europäischen Seite Griechenland eine bedeutende Rolle, was dem Land neue Perspektiven verschafft. Griechenland hat gute Karten eine Schnittstelle zwischen Europa, insbesondere den 3SI Staaten und dem Mittleren Osten wie auch hin zu Afrika (Europe-Mediterranean-Africa Commercial Connectivity) zu sein. Für Griechenland wird es entscheidend sein, nicht nur ein Transitland zu sein, sondern in die Wertschöpfungsketten eingebunden zu werden. Tiefergehende Einsichten bietet die Analyse „India’s Arab-Mediterranean Corridor: A Paradigm Shift in Strategic Connectivity to Europe“ von Michaël Tanchum.
Neben dieser positiven Aussicht ist auch noch eine weitere Entwicklung in der Region zu beobachten. Israel wird über die Arab Pipeline Syrien und Libanon mit Gas versorgen. Auch dieses ist eine äußerst positive Entwicklung, denn so kann wahrscheinlich der Iranische Einfluss auf Syrien und den Libanon eingedämmt werden. Es wäre für die Stabilität der Region äußerst förderlich.
Insgesamt kann man feststellen, dass sich der Mittlere Osten im Wandel befindet. Dieser Wandel birgt Chancen die von Investoren genutzt werden können.