Der Treuhänder

Ergänzung zu den 5 Investment Thesen

Die Energiekrise Europas wird uns wahrscheinlich auch noch in den kommenden Jahren begleiten. Dennoch denke ich hat sich der Ausblick für den Oil & Gas Sektor verschlechtert. Zu dieser Überlegung führen mich unteranderem zwei Beobachtungen und eine Vermutung.

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Positives aus der Welt

Heute möchte ich einige positive Entwicklungen in Zentralasien, den Abraham Nations, Indien und Afrika hervorheben, da sie wahrscheinlich ein langfristiges Trendmuster bilden.

Zentralasien / Kaukasus:

Chaos ist eine Leiter … Es ist etwas wahres dran. Durch die sich entwickelnden Geopolitischen Gegebenheiten werden die Handelsströme umgelenkt. Aserbaidschan hat sich offensichtlich gut positioniert. Die sich anscheinend steigernde Zusammenarbeit zwischen den Regierungen der Organisation Türkischer Staaten könnte ihr übriges dazu tun, um so die Region besser aufzustellen, sodass sie nicht zwischen der Sinosphäre und der Anglosphäre zerrieben werden. Neue Alte Handelszentren und Verbindungen könnten hier eine neue Vitalität gewinnen. Selbst eine Landgebundene Handelsverbindung zwischen Indien und Europa wäre so theoretisch möglich.

Die Wahrscheinlichkeit ist gestiegen, das nun auch die Transkaspische Pipeline realisiert werden kann. Es wäre eine weitere mögliche Energiequelle für ein von Energiearmut gebeutelten Europa.

Abraham Nations & Afrika:

Infolge der Abraham Accords versucht Israel die Beziehungen mit den Afrikanischen Staaten zu stärken. Ob dieses Mittel- bis Langfristig gelingen wird ist schwer abzuschätzen, da es nicht der erste Versuch ist.

https://www.al-monitor.com/originals/2022/06/abraham-accords-accelerate-israel-africa-rapprochement

Für Israel wäre das Gelingen ein großer Erfolg, da Afrika wahrscheinlich ein großer Zukunftsmarkt ist und dementsprechend nicht nur für die eigene Rohstoffversorgung wichtig ist, sondern auch als Absatzmarkt, wie auch als Produktionsstandort.

Die Vereinigten Arabischen Staaten folgen ihrer Strategie und versuchen sich im sogenannten Mittleren Osten und Nordafrika bestens zu positionieren.

https://www.al-monitor.com/originals/2022/06/uae-egypt-jordan-agree-10-billion-investment-partnership

Der Investitionsschwerpunkt soll auf den folgenden Bereichen liegen:

  • Nahrungsmittel
  • Landwirtschaft
  • Düngemittel
  • Pharmazeutische Erzeugnisse
  • Textilien
  • Minerale
  • Petrochemie

Indien:

Der Bilaterale Handel zwischen den USA und Indien hat zugenommen. Anscheinend haben die USA China als größten Handelspartner Indiens abgelöst. Es ist eine Entwicklung, die wahrscheinlich die Neuordnung der Lieferketten bestätigt. Die Welt ist im Wandel und es bieten sich hier für Indien sehr große Chancen die eigene Wirtschaft im globalen Handel strategisch zu positionieren. Die uneingeschränkte Globalisierung, bei der die Effizienz vor der Resilienz und der Verlässlichkeit stand, hat ein Ende gefunden. Das bedeutet nicht das der Welthandel zum versiegen kommt, es wird jedoch auf eine Globalisierung a la Carte hinauslaufen, bei der die erweiterte Anglosphäre eine zentrale Rolle einnehmen wird.

US Beats China to Become India’s Top Trading Partner – Mint

Drohende Nahrungsmittelkrise

Die Welt ist ist in Unordnung geraten, die Internationale Ordnung liegt in Trümmern vor unseren Füßen. Das De-Coupling oder auch die Globalisierung a la Carte, wie sie Herr Harald Malmgren 2014 beschrieben hat, ist für das bloße Auge erkennbar. Durch den Krieg sind nun nicht nur die Lieferketten für Fossile Energien gehemmt, sondern insbesondere auch die für Nahrungsmittel.

Schon zuvor waren diese Lieferketten auf das äußerste gespannt, zum einen durch eine seit 20 Jahren fehlgeleitete Politik, die im Energiebereich wahrscheinlich vom Kreml manipuliert wurde und zum anderen durch die zur Pandemie Bekämpfung ergriffenen Maßnahmen. Während die ungehemmte Globalisierung die Resilienz der Gesellschaften durch eine Art Überoptimierung der Lieferketten und einer damit einhergehenden Monopolisierung unterminiert hat, waren die Maßnahmen zur Pandemie Bekämpfung der Auslöser der jetzt stattfindenden Polysynchronen Fehlerkaskade.

Die Gefahr, die aktuell besteht ist, dass aus kurzfristiger Politischer Opportunität heraus erneut falsche Schritte gegangen werden. Es wäre Fatal, da die Lage äußerst ernst ist. Die Ukraine ist einer der Brotkörbe der Welt. Aufgrund der jetzigen Unterbrechung kann nicht nur ein großer Teil der Ernte des vergangenen Jahres nicht exportiert werden, sondern auch die Pflanzsaison 2022 ist in Gefahr und damit die kommende Ernte.

Es besteht nun leider die Gefahr, dass NGOs und mit ihnen Assoziierte Parteien die Chance sehen, den Verzicht weiter als Allheilmittel zu predigen, ohne zu akzeptieren, wie prekär mittlerweile die Lage bei der Verfügbarkeit von Agrargütern ist.

Damit ist es aller höchste Zeit vorzusorgen, dass die Nahrungsmittellieferketten in Europa nicht unterbrochen werden. Die Versorgungssicherheit muss gegeben sein, wie auch geringe Preise. Die herrschende Inflation ist eine sehr große Belastung für die Bevölkerung, ob nun bei der Energie oder den Nahrungsmitteln, es ist egal, beides ist für die Stabilität der Gesellschaft unumgänglich.

Hierbei kommen nun die Afrikanischen Staaten in den Blickpunkt, da wahrscheinlich dort die Nahrungsmittelkrise am stärksten zuschlagen wird. Ägypten steuert im Moment auf eine Versorgungskrise zu, da sie den Großteil des benötigten Getreides aus der Ukraine und Russland beziehen. Es wäre für Europa äußerst schlecht, da Ägypten eine Art Gatekeeper Afrikas ist. Eine Destabilisierung des Landes wäre wahrscheinlich mit drastischen Folgen verbunden. Ägypten, insgesamt das östliche Mittelmeer, entwickelt sich seit Jahren zu einer Art Gastankstelle für Europa. Darüber hinaus ist es fraglich ob die europäischen Staaten mit einem Flüchtlingstsunami aus Afrika überhaupt zu recht kommen können, ohne selber ernsthaft destabilisiert zu werden. Die zur Verfügung stehenden Ressourcen sind nun mal begrenzt.

Es ist ein Globaler Sturm und Europa steht hier im Mittelpunkt. Deshalb ist es für die Politik höchste Zeit Maßnahmen zur Risikominderung zu ergreifen, die auf dem Verfügbaren aufbauen und nicht dem was vielleicht sein könnte. Keine Fancy Pläne die tausende Seiten füllen, jedoch zur akuten Problemlösung nichts beitragen.

Die oberste Priorität muss es sein die Energiesicherheit zu gewährleisten, denn damit geht gleichzeitig die Nahrungsmittelsicherheit einher. Europa hat mittelfristig das Potential sich selbst mit Energie (Gas) versorgen zu können, der Wille dazu muss jedoch gegeben sein. Kurzfristig müssen alle Kraftwerksarten weiter bestehen und deren Versorgung mit Treibstoffen sichergestellt werden. Woher diese bezogen werden können ist das Problem, welches kurzfristig gelöst werden muss. Es ist wahrscheinlich eine Problemlösung bei der man nicht unbedingt wissen will, wie diese Wurst hergestellt wird. Was die Landwirtschaft angeht, sollte „Farm to Fork“ sofort gestoppt werden, da die dort enthaltenen Maßnahmen / Regulierung aller Voraussicht nach zu einer starken Minderung des Landwirtschaftlichen Ertrages führen werden. Zusätzlich müssen sich die Europäischen Länder mit den Ländern der Anglosphäre zusammensetzen, da diese große Agrargüter Exporteure sind. Darüber hinaus sollte öffentlich diskutiert werden, ob es denn wirklich gut sein kann, wenn man weiter auf Grüne Technologien setzt, deren Lieferketten zu fast 100% von der Kommunistischen Partei Chinas abhängig sind. Es wäre unklug sich von Russland Energietechnisch zu trennen, um anschließend zu fast 100% von China abhängig zu sein, nur weil es einem kurzfristigen Jubel der eigenen Klientel einbringt.

Inflation = Knappheit

Deflation = Überfluss

Wähler mögen mittel- bis langfristig keine Knappheit!

Addendum:

Hello Darkness my old Friend – Die Zweiteilung der Welt

Die Zweiteilung der Welt ist mittlerweile für das bloße Auge des ungeübten Beobachters klar erkennbar. Der Ritt ist heiß und keiner, egal auf welcher Seite und an welcher Stelle er steht, weiß wie diese hoch komplexe dynamische Lage sich weiter entwickeln wird. Es geht um mehr als nur die Ukraine, der Helsinki Vertrag von 1975 ist nicht mehr relevant und die Globale Sicherheitsarchitektur nicht mehr gültig. Seit der Unterzeichnung und der Übereinkunft über die Spielregeln hat sich die Technik gravierend verändert. Laut Frau Dr. Pippa Malmgren ist es höchste Zeit über einen Helsinki 2.0 Vertrag zu verhandeln und so die neue Globale Sicherheitsarchitektur neu zu definieren. Hierbei geht es nicht darum Waffensysteme zu verbieten, sondern darum sie alle offen auf den Tisch zu legen und der anderen Seite diese zu präsentieren, so dass Klarheit darüber herrscht was in den Arsenalen der einzelnen Mächte schlummert. Auch die Regeln des Spiels sollten und müssen neu definiert werden, sodass eine ungewollte Eskalation vermieden werden kann.

Klarheit sollte auch darüber herrschen wer auf welcher Seite steht. Denn so wie es scheint wusste China schon wesentlich früher bescheid als der Rest. Darauf deuten verschiedene Handlungen hin. Zwei die in einander greifen sind folgende:

  1. China hat schon im Jahr 2021 ihre Lieferverträge für Getreide von Russland dahingehend umgeändert, dass sie von dem Moment für die Ladung verantwortlich sind, sobald das Getreide auf das entsprechende Schiff verladen wurde.
  2. Sie haben mehr als 50% der weltweiten Getreide Vorräte gehortet.

Es sollte damit jedem bewusst sein, dass Moskau, Beijing, Teheran, (Ankara?) und Belgrad zusammenarbeiten als Anti-Amerikanischer Zirkel (wording by @Ektrit) und damit gegen die Anglosphäre arbeiten. Zu dieser Anglosphäre gehört wahrscheinlich weiterhin Europa. Ein Europa welches sich vielleicht zurück zur Wirtschaftsgemeinschaft degradiert und erneut vom Hegemon im Kleinen gemanagt werden muss.

Hello Darkness my old Friend – Die Zweiteilung ist eingetreten und die 2. 3. und gar 4. Rundeneffekte sind nicht abzuschätzen. Was man jedoch sagen kann, dass nun auch in den Köpfen der Entscheidungsträger diese Entwicklung der vergangenen 10 Jahre angekommen ist. Die Welt ist damit eine andere und der Traum vom Ende der Geschichte hat sein Ende gefunden, er war schön, doch leider war er nur eine Halluzination. Jedoch ist es jetzt nicht die Zeit den Kopf hängen zu lassen, sondern ganz im Gegenteil. Es muss vieles neu aufgebaut werden, die Lieferketten werden sich endgültig voneinander trennen, das muss per se langfristig nichts negatives bedeuten, vielleicht sogar das Gegenteil. Es sollte einen nicht wundern wenn der seit Jahrzehnten vorherrschende Trend (Start ca. 80er Jahre), dass das Kapital mehr profitiert als der Arbeiter, langfristig dreht.

Wie geht es weiter? Analyse kommender US Außenpolitik

Clickbait Nonsense und Phantasien prägen aktuell die Berichterstattung, insgesamt ist es eine riesen Shit-Show, bei der beide Seiten kein gutes Bild abgeben. Noch ist die Wahl nicht entschieden, diese endet erst am 14.12.2020. Das Amerikanische Wahlrecht selbst kann an diesem Tag die ein oder andere Überraschung bereithalten. Diese möchte ich hier aber nicht näher beleuchten, nur darauf verweisen, dass es nicht zu 100% feststeht, wer denn der 46te Präsident wird.

Egal wie, nehmen wir an dieser Stelle einmal an, dass der Zukünftige Präsident Biden heißen wird. Die Republikaner den Senat verteidigen und Sitze im Kongress hinzu gewinnen konnten.

Weil die Republikaner Sitze im Kongress hinzu gewinnen und den Senat verteidigen konnten, wird es Biden nur schwer möglich sein eigene starke Akzente fernab von Reden zu setzen. Die Ausrichtung der US Außenpolitik wird traditionell vom Kongress bestimmt, nicht vom Präsidenten. Dieser führt sie mit eigenen Akzenten aus.

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Die Passivität schwindet – USA & Anglosphäre werden aktiv

Die Welt ist in Bewegung geraten. Washington ist allem Anschein nach aus seiner Passivität erwacht. Darauf deutet zum Beispiel die Geschwindigkeit des Gesetzgebungsprozesses hin. Auch die Einigkeit der Demokraten und Republikaner, in Bezug auf die zunehmend aggressive Politik Chinas, im Kongress und Senat ist ein starkes Zeichen.

Kongress, Senat und Regierung ziehen hier an einem Strang, wie auch die verschiedenen Behörden und Ministerien. Insgesamt wurde in der Amerikanisch-Chinesischen Beziehung ein Punkt erreicht, auf den Henry Kissinger zur Jahrtausendwende hin schon aufmerksam gemacht hatte.

Damals war er wie viele andere ein Verfechter der Annäherung an China und dessen tiefe Einbindung in die Internationalen Organisationen. Mit dem Ziel China nicht nur wirtschaftlich zu fördern, sondern auch das Land durch den wachsenden Wohlstand zugänglicher und demokratischer zu gestalten. Diesen Standpunkt vertrat er in der Hoffnung, die jetzt doch eingetretene Lage zu verhindern. Wie er schon damals angemerkt hatte gehören zu einer Beziehung immer zwei Seiten, sodass es nicht allein in den Händen der USA und dem Westen lag, wie sich China entwickeln wird.

Während der gesamte Westen nach dem Ende des Kalten Krieges gegenüber China das Modell Wandel durch Handel praktizierte, hatte China jedoch kein Interesse am politischen Wandel, hin zu mehr persönlichen Freiheiten der eigenen Bürger und demokratischer Reformen. Manche sagen man konnte es schon im Jahr 2009 absehen (Edward Luttwak), dass China sich anders entschieden hatte, andere sehen diesen Punkt erst im Jahr 2012. Egal wann genau dieser Zeitpunkt erreicht wurde, was man festhalten kann ist, dass das Chinesische Regime

  1. nicht nur kein Interesse an Demokratischen Reformen, Menschenrechten und Co. hat, sondern sein Diktatorisches System sogar auf der Welt verbreiten will. Der Vorsitzende Xi Jinping ist der festen Überzeugung, dass Demokratische Werte / Systeme die Existenz der Kommunistischen Partei Chinas nicht nur innerhalb des Landes gefährden, sondern dass die Partei erst dann sicher ist, wenn die Demokratischen Werte auf der ganzen Welt eliminiert wurden.
  2. einen aggressiven expansionistischen Kurs verfolgt, wie man es z.B. in den vergangenen Jahren im Südchinesischen Meer beobachten konnte . Der Westen schaute lange Zeit weg und ließ und lässt sich stellenweise noch fehl leiten durch die verschiedenen Behauptungen, in dehnen dargelegt wird, dass China noch nie eine aggressive Außenpolitik verfolgt hätte. Erst recht sich kein Territorium gewaltsam angeeignet hat. Die Realität sieht jedoch anders aus. Die Beispiele die dagegen sprechen sind die Eroberung von Tibet, Ostturkestan & Innere Mongolei und die jetzigen Aggressionen gegenüber Japan, Vietnam, Philippinen, Indonesien, Indien und Taiwan.
  3. schlimmste Verbrechen verübt, wie dass Urteil des China Tribunals zeigt. Dieses hatte festgestellt, dass in China seit Jahrzehnten Menschen gegen ihren Willen Organe entnommen werden. Das sogenannte Organ Harvesting, dem pro Jahr bis zu 90000 Menschen zum Opfer fallen.
  4. Minderheiten zu Millionen in Konzentrationslagern zusammenpfercht und diese als billige Arbeitskräfte anpreist (ASPI Bericht „Uyghurs for Sale“).

China hat sich entschieden und zwar spätestens im Jahr 2012, dass sie sich vom Westen und dessen Werten, Systemen und Netzwerken verabschieden werden. Seit der Machtübernahme durch Xi Jinping wird in China wieder ein streng Maoistisch-Leninistischer Kurs verfolgt. Sie koppeln sich seit dem zunehmend vom Westen ab. Zum einen stellen sie aus ideologischen Gründen die inneren Strukturen anderer Staaten und Internationalen Organisationen in Frage. Zum anderen schotten sie sich gegenüber Gesellschaftlichen Einflüssen ab und erschweren / verhindern darüber hinaus die wirtschaftlichen Tätigkeit ausländischer Unternehmungen in China.

Die Idee eines permanenten Dialoges mit China zur Erschaffung einer stabileren Welt ist gescheitert. Henry Kissinger schrieb im Buch „Die Herausforderung Amerikas“ folgendes:

Ein permanenter Dialog wäre das beste Mittel, eine stabilere Welt zu schaffen oder zumindest dem amerikanischen Volk und Amerikas Verbündeten zu zeigen, warum dies nicht möglich ist.“

Henry Kissinger „Die Herausforderung Amerikas“ Deutsche Ausbgabe 2002, S. 195

Das es nicht möglich ist, hat China der gesamten Welt gezeigt. China isoliert sich mit dem eigenen Handeln und die Töne aus Beijing werden immer schriller. Es ist ein kreischen geboren in der relativen Hilflosigkeit gegenüber der Anglosphäre, die sich um die USA sammelt. Selbst ihren temporären Verbündeten Russland hat China verprellt.

China hat die USA zum Handeln gezwungen und die USA handeln jetzt. Das wird weltweite Konsequenzen zur Folge haben. Konsequenzen welche auch besonders Unternehmungen treffen kann, die gegen Section 307 of the Tariff Act of 1930 & den Trade Facilation and Trade Enforcement Act of 2015 verstoßen. Auch der Hong Kong Autonomy Act, der sich aktuell noch im Gesetzgebungsprozess befindet, wird den Druck erhöhen.

Doch nicht nur im Gesetzgeberischen Bereich und damit den Sanktionen sind die USA aktiv, sie wollen auch den Kampf gegen die BRI aufnehmen. Dazu haben sie das Economic Prosperity Network ins Leben gerufen, das Blue Dot Network initiiert und die International Development Finance Corporation gegründet. Auch im Bereich der Rüstungsgüter und Strategischen Zusammenarbeit im Bereich der Logistik usw. ist im Indo-Pazifik Raum einiges in Bewegung geraten.

Insgesamt ist hier ein Prozess angelaufen, der die kommenden Jahrzehnte bestimmen wird. Die USA als Mittelpunkt der Anglosphäre (Commonwealth Realms, Commonwealth of Nations + Japan), welche wahrscheinlich selbst den Mittelpunkt des westlichen Lagers darstellen wird, werden weiterhin der Tonangebende Hegemon sein. Handel, Marktzugang, Wirtschaftsorganisation / Netzwerke, Finanzströme, Kommunikation und noch vieles mehr werden durch die aktuellen Handlungen und den damit erfolgenden Regulierungen langfristig geprägt werden. Eine Globalisierung a la Carte wird sich entfalten, wie es Harald Malmgren schon vor vielen Jahren beschrieben hatte. Daneben werden die einzelnen Staaten wieder eine wichtigere Rolle innerhalb der Wirtschaft einnehmen. Der Primat der Politik ist zurück. Diese Veränderungen bringen nicht nur Verlierer hervor, sondern auch Gewinner.