Weltwirtschaft in der Krise- Zukünftige Chancen
Die Weltwirtschaft ist stellenweise zum Stillstand gekommen. Sehr viele Unternehmungen melden Beeinträchtigungen ihrer Lieferketten. Länder schließen ihre Grenzen, die Globalisierung ist, so scheint es, vor eine Mauer gesprungen. Wie es kurzfristig an den Märkten weitergeht soll uns hier nicht interessieren, jedoch die längerfristige Perspektive.
Seit einiger Zeit kann man eine Veränderung in den Lieferketten erkennen. Die Überlegungen dazu reichen wahrscheinlich bis zur Zeit der Great Financial Crisis zurück. Aus den Überlegungen wurden Handlungen und seit ca. zwei Jahren wandern immer mehr Unternehmungen aus China ab. Dieser Trend hatte sich durch den Handelskrieg beschleunigt und die aktuelle Pandemie wird wahrscheinlich einen weiteren Boost geben.
Das wird kein schneller Ritt, denn die Verlagerung der Lieferketten Richtung China hatte ca. 20 Jahre gedauert. Man kann davon ausgehen, dass auch die Rückkehrbewegung einem vergleichbaren Zeitraum einnehmen wird.
Das wird natürlich auch langfristige Auswirkungen auf die Aktienmärkte der einzelnen Länder haben, eine Entwicklung an der man sicherlich partizipieren kann.
Die Berichte von Harris Bricken über das Verhältnis ihrer Mandanten zu China ist recht erhellend und viele der Unternehmer sagen, dass sie mit China fertig seien.
Das kann man ihnen sofort glauben, doch sie stehen alle vor einem Problem. Wo sind die Alternativen. Einige sind mit ihrer Produktion schon nach Vietnam, Taiwan, usw. ausgewichen, doch sind sie oft weiterhin von chinesischen Zulieferern abhängig. Darüber hinaus haben die Alternativen ihre derzeitigen Kapazitäten wohl voll ausgeschöpft, sodass es schwierig sein wird noch Auftragsfertiger in den Ländern finden zu können.
Wahrscheinlich werden in Zukunft die Lieferketten wieder näher an den Endkunden heranrücken. Strategisch wichtige Sektoren, wie die Pharmaindustrie, werden mit großer Wahrscheinlichkeit mit einem Großteil ihrer Produktion in den direkten Machtbereich der einzelnen Staaten und Staatengemeinschaften zurückkehren müssen. Andere werden wohl in die Nachbarschaft ziehen, in der die Kosten der Arbeit relativ gering sind im Vergleich zu den angepeilten Zielmärkten.
Beim US Amerikanischen Markt stechen zwei Regionen heraus, die wahrscheinlich von der Verlagerung der Lieferketten profitieren können. Das ist a) der Mittlere Westen der in der Vergangenheit durch die Deindustrialisierung stark gelitten hat und b) Puerto Rico, wo schon einmal die Pharmaindustrie der USA beheimatet war. Ein Nachbar der unteranderem profitieren könnte ist Mexico, besonders in den Arbeitsintensiven Sektoren erscheint das Land recht attraktiv.
Der Europäische Markt kann ähnliches erwarten, wobei hier jedes Land sich zuallererst am nächsten sein wird. Sanofi kündigte ja schon Ende Februar an, die Produktion der Pharmazeutischen-Inhaltsstoffe zurück nach Frankreich holen zu wollen. Vergleichbares wird man wahrscheinlich in vielen Ländern der Europäischen Union sehen werden. Daneben werden wahrscheinlich die Ost-&Zentraleuropäischen Länder von der Verlagerung der Lieferketten profitieren können. Das gilt vor Allem für die Arbeitsintensiven Sektoren. Im Bereich der High-Tech und Software Entwicklung wird wahrscheinlich das Vereinigte Königreich einen guten Standort abgeben können.
Aktuell fallen die Messer Richtung Boden. Wann sie schlussendlich den Boden erreichen werden, dass ist in diesem Moment noch ungewiss. Doch sobald sie auf dem Boden liegen kann man die heil gebliebenen aufsammeln.
Bei der Auswahl von Partizipationen am Produktivkapital sind folgende Länder & Regionen dann bei mir besonders im Fokus:
- USA
- Vereinigtes Königreich
- Mexiko
- Ost- & Zentraleuropa
Worauf ich bei Aktien unteranderem acht gebe hatte ich zuvor schon in zwei (1 & 2) kleinen Artikeln dargelegt.